Der Sanitätsdienst an der Kastulus - Realschule
Sehr viele Schüler haben folgende Situation schon einmal erlebt: Ein Sturz in der Pause, das Knie blutet, Hilfe ist gefragt. Muss es immer der Lehrer sein, der als Erster zur Stelle ist? Nein - in der Kastulus-Realschule Moosburg wird diese Aufgabe von Schülerinnen und Schülern übernommen: den Ersthelfern aus dem Schulsanitätsdienst. Ganz allgemein dient der Schulsanitätsdienst dazu, soziales Handeln zu praktizieren und dieses für später und außerhalb der Schule einzuüben. Hierbei ist es besonders notwendig, die erlernte Theorie aus dem Erste-Hilfe-Kurs oder aus anderen Kursen (zum Beispiel einer Ausbildung zum Ersthelfer/Juniorhelfer, die in der dritten und vierten Klasse der Grundschulen erfolgen kann) in praktisches Handeln umzusetzen und durch diesen direkten Praxisbezug eine Motivation für das Lernen zu schaffen. Vereine, wie zum Beispiel das Bayerische Rote Kreuz, unterstützen Sanitätsgruppen an Schulen. Das tägliche Geschehen an Unfallstellen beweist nämlich, dass theoretisches Wissen alleine keine wirkliche Hilfe darstellt. Die Praxis und der Umgang mit realitätsnahen Unfällen oder Gefahrensituationen muss sich von Kindheit an entwickeln können, deshalb wird meistens schon früh mit der Ausbildung begonnen.
Prinzipiell haben die Schulleitungen dafür Sorge zu tragen, dass jede Schülerin und jeder Schüler einmal die Möglichkeit erhält, an der Grundausbildung in Erster Hilfe teilzunehmen. Besonders engagierte Schulen - wie zum Beispiel die Realschule in Moosburg - richten aber eigene Schul-Sanitätsgruppen ein, in denen Schüler ausgebildet werden, in Notfällen anderen Schülern Erste Hilfe zu leisten. Das Wissen über Erste Hilfe wird dabei regelmäßig vertieft und erweitert. Hierbei werden das Selbstbewusstsein, die Mitverantwortung und das soziale Verhalten der Schüler geschult und enorm gestärkt. In Moosburg sind die Schulsanitäter in den Unterrichtspausen an festen Anlaufstellen in den Schulen zu erreichen. Wegen ihrer fundierten Ausbildung sind Schulsanitäter ernst zu nehmende Ersthelfer. Natürlich sind sie nie ganz auf sich allein gestellt, sondern haben einen Betreuungslehrer als Kontaktperson an ihrer Seite. Ihre Arbeit dauert nur bis zum Eintreffen des Krankenwagens. An der Moosburger Realschule existiert schon seit vielen Jahren eine solche Sanitätsgruppe, seit Februar 2005 geleitet von Katharina Ehm, die eigens die Kompetenz beim BRK für Ausbildungen von Schulsanitätsgruppen erworben hat. Die momentane Gruppe besteht aus zwölf Zehntklässlern, die demnächst durch acht Schüler der achten Jahrgansstufe abgelöst werden, für die vor kurzem die Ausbildung begann. Die Schulung der Schüler dauert 16 Unterrichtseinheiten zu je 90 Minuten. Eine Übungseinheit ist inhaltlich vergleichbar mit der Erste-Hilfe-Schulung, die auch für die Führerscheinprüfung erforderlich ist. 1. Hilfe
Die Schulsanitäter versorgen kleinere Verletzungen. Die Jugendlichen sollen aber vor allem den Umgang mit Verletzten lernen, das heißt: ermutigen, trösten und umgehend Hilfe bei schwereren Verletzungen organisieren. Sie sollen keine "Ersatzmediziner" sein, sondern wesentlich ist die kompetente Erstversorgung bis Hilfe kommt. Die Moosburger Sanitätsgruppe hat auch schon an einigen in Bayern organisierten Wettbewerben teilgenommen. In den vergangenen Jahren gewann das Team den zweiten Platz beim Leistungsvergleich mit Schulsanitäter in Oberbayern. Momentan befindet sich die Gruppe durch den Abgang der Zehntklässler im Umbruch und Neuaufbau - aber es dauert sicher nicht mehr lange, dann werden auch die neu ausgebildeten Schulsanitäter hilfreich in der Pause zur Stelle sein, wenn ein Mitschüler verletzt ist, und sie werden sich mit anderen Schulsanitätsgruppen im Wettkampf messen.