Stehende Ovationen, flotte Rhythmen und engagierte Schüler - das Jubiläumskonzert der Bläserklassen, die es seit zehn Jahren an der Kastulus-Realschule gibt, begeisterte dieser Tage alle, die gekommen waren. Rund 300 Schüler haben diesen Weg im letzten Jahrzehnt eingeschlagen: Die ersten zwei Jahre sind die interessierten Schüler im Klassenverband zusammengefasst und erlernen ein von ihnen selbst ausgewähltes Blasinstrument. Seit zwei Jahren gibt es auch die Möglichkeit einer Chorklasse. Vorkenntnisse müssen keine mitgebracht werden. In Zusammenarbeit mit Martin Neubauer, der von Anfang an dieses Projekt begleitet hat, gibt Erwin Weber Saxophon und Klarinettenunterricht. Er folgte Konrad Diewald, dem früheren Direktor, nach. Ulrike Pietsch hat den Unterricht für die Querflötenschüler übernommen. Neben dem zweistündigen Musikunterricht im Klassenverband erhalten die Schüler eine Stunde zusätzlich differenzierten Musikunterricht. Häusliches Üben kommt noch hinzu. Die Kosten sind im Vergleich mit privatem Musikunterricht überschaubar. Ab der siebten Klasse haben die Jungen und Mädchen dann die Möglichkeit auf freiwilliger Basis am Wahlfach "Kastulus-Brass" teilzunehmen. Nach der Begrüßung durch Schulleiter Wolfgang Korn lag der Focus im ersten Teil auf der fünften und sechsten Klasse. Faszinierend die Klangfülle mit der die Schüler bereits nach einem dreiviertel Jahr aufspielen. Ob das klassische Medley mit Werken von Mozart und Beethoven oder "Pirates oft he Caribean" - die Freude am Musizieren war spürbar, denn die Mädchen und Jungen waren mit konzentriertem Eifer bei der Sache. Das Prelude von Charpentier, das unter dem Namen Eurovisionshymne besser bekannt ist, bildete den Auftakt zum zweiten Teil. Hier "schulterten" Kastulus-Brass und die sechste Klasse aufgrund der Schwierigkeit der Stücke die Hauptlast. Ob Filmtitel wie "Chariots of fire" oder lateinamerikanische Titel - die Jugendlichen begeisterten die Zuhörer von Stück zu Stück mehr. Martin Neubauer, "Gründervater der Bläserklassen", sorgte mit seinen humorvollen Zwischentexten für die nötige Abwechslung und gab zu den Stücken wertvolle Informationen. Bei einem Jubiläumskonzert durften Dankesworte nicht fehlen: Rektor Wolfgang Korn und seine beiden Stellvertreter, Maximilian Deutinger und Michael Wagensohner, bekamen jeweils ein "Kastulus-Brass" - Shirt überreicht, weil sie dem Projekt stets entgegenkommend gegenüberstanden und auch beim Stundenplan für den nötigen Freiraum sorgten. Konrad Diewald, Initiator und ehemaliger Rektor, war verhindert, aber Wolfgang Korn versprach beim nächsten Besuch das Shirt zu überreichen. Ulrike Pietsch und Erwin Weber bekamen ebenfalls Geschenke als Dank für den Instrumenten-Unterricht und die Möglichkeit für Auftritte in Moosburgs Partnerstädten, die von ihm organisiert wurden. Natürlich bekam auch Martin Neubauer den ihm gebührenden Dank und ein Geschenk aus den Händen der Schulleitung. Dass Musik verbindet, zeigte der dritte Teil: Ehemalige, Kastulus-Brass und die sechste Klasse spielten zum Beispiel "Pomp and Circumstance" und mussten sogar eine Zugabe geben. Der Abend zeigte es: Mit leichter Musik kann man die Zuhörer schwer beeindrucken.

Markus John