ZWISCHEN BRÜLLENDEN WACHEN...

... und historischen Schätzen: Abschlussfahrt der Klasse 10f nach London

Bereits im Vorfeld sorgte das Ziel unserer Abschlussfahrt für eine Menge Fragen: Wie, wir brauchen Pfund? - Hilfe, ich bin noch nie mit einem Flugzeug geflogen? - Nur Handgepäck, wie soll denn das gehen? Aber letztendlich konnte alles geklärt werden und wir trafen uns am Montag, den 21. Oktober 2019 am Flughafen München und plötzlich war den Schülerinnen und Schülern ihre Nervosität überhaupt nicht mehr anzumerken. Minimalistisch gepackt schritten Herr Steckenbiller und Frau Eckl mit ihren kleinen Köfferchen voran, was Herrn Steckenbiller vor eine größere Herausforderung stellte ;).
Völlig komplikationslos kamen wir dann wenig später in London an und fuhren mit dem Bus in Richtung Zentrum. Unsere Unterkunft befand sich im Limehouse-District, welcher die letzten Jahre einen neuen Anstrich verpasst bekommen hatte. Wir verbrachten auch hier etwas Zeit, um das Ufer der Themse, umgeben von der ein oder anderen Luxuswohnung, sowie die Canary Wharf, ein großes Einkaufszentrum, zu erkunden. Das Preis-Leistungsverhältnis für unsere Herberge oder die 45-minütige Distanz zur Innenstadt betrachtet, wurde den Schülerinnen und Schülern schnell deutlich, dass London ein teures Pflaster ist. Mit einem positiven Gemeinschaftsgefühl und einer gesunden Entdeckerlust war dies aber kein Problem, schließlich wollten wir etwas von der Stadt sehen.
Täglich wagten wir uns in den Untergrund, um mit der Tube die weiten Strecken, auch innerhalb der Stadt, zu überbrücken. Bei den überfüllten Waggons grenzte es wirklich an ein Wunder, dass niemand verloren ging. An dieser Stelle sollte aber auch erwähnt werden, dass sich die Klasse vorbildlich verhalten hat und dadurch die Fortbewegung in der Stadt gut machbar war. Ähnlich wie Großwildjäger, die auf der Suche nach den "Big Five" sind, jagten auch wir den zahlreichen Sehenswürdigkeiten hinterher. Am Ende brachten wir es gefühlt auf fünfmal so viele. Unter anderem besichtigten wir die Wahrzeichen Big Ben, London Eye, Tower of London, Tower Bridge und Buckingham Palace. In London versteckt sich wahrlich hinter jeder Ecke etwas Beeindruckendes.
Da wir auch wirklich weite Strecken zu Fuß bewältigt hatten, war der Camden Market mit seiner kulinarischen Vielfalt eine willkommene Abwechslung. Besonders viel Spaß, bei manchen vielleicht auch eine Art von Verwirrung, empfanden wir während der berühmten Wachablösung der königlichen Leibgarde, die täglich durchgeführt wird. Hier konnten wir die stattlich geschmückten Rösser und Männer in ihren traditionellen Uniformen bewundern. Aber warum brüllen die sich denn so an - hören die etwa schlecht? Das gehört wohl zur Show ...
Eine andere Show bekamen wir im London Dungeon zu sehen. Dies ist ein Gruselkabinett, welches mit echten Menschen geschichtliche Ereignisse der Stadt nachstellt. Der Frauenmörder Jack the Ripper geisterte dort herum und versetzte uns in Schrecken.
Im Laufe der Woche konnte man auch ganz deutlich beobachten, dass die Hemmschwelle, Englisch zu sprechen, immer weiter sank und sich der ein oder andere sprachlich schon recht selbstbewusst durch den Großstadtdschungel hangelte. Auch das berüchtigte Regenwetter machte vor uns nicht Halt. Diese Stunden verbrachten wir im National History Museum. Als wir am Freitagnachmittag abflugbereit am Flughafen saßen, steckte uns diese aufregende Woche ziemlich in den Knochen und wir freuten uns auf heimatlichen Boden. Am Ende war klar, dass diese Fahrt ein unvergessliches Erlebnis mit vielen neuen Eindrücken war, welches uns als Klasse noch mehr zusammengeschweißt hatte.

Katharina Eckl, StRin (RS)